2. Inklusive Job-Messe steht in den Startlöchern

2. Inklusive Job-Messe steht in den Startlöchern

Regensburger Erfolgsprojekt:        

 Am 16. Mai 2024 ab 10 Uhr öffnet die 2. Inklusive Job-Messe im Jahnstadion ihre Pforten. Das Regensburger Modell macht bundesweit Schule.

Regensburg –  Mit der 2. Inklusiven Job-Messe im Regensburger Jahnstadion will der Arbeitskreis „Inklusiver Arbeitsmarkt“ an den großen Erfolg von vor zwei Jahren anknüpfen. „Wie die Auswertung zur Beschäftigungssituation von Menschen mit Behinderung in Bayern zeigt, ist das dringend nötig“, sagte der Inklusionsbeauftragte der Stadt Regensburg, Frank Reinel, bei einer Pressekonferenz im Alten Rathaus. „Menschen mit Behinderung sind nach wie vor besonders oft arbeitslos.“ Umso mehr freut den Inklusionsbeauftragten, dass bei der 1. Inklusiven Job-Messe im Jahr 2022 mehrere Arbeitsverhältnisse von Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt geschlossen wurden.

Stadt Regensburg als Veranstalterin

In diesem Jahr ist die Stadt Regensburg Veranstalterin der Messe. Die Stadt ist seit vielen Jahren Mitglied im Arbeitskreis, das zum Projekt „Regensburg inklusiv“ gehört. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer präsentierte am Dienstag gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Arbeitskreises die druckfrischen Plakate für die Messe und lud zur Teilnahme sowie den Besuch ein. „In Regensburg ziehen viele verschiedene Akteure zum Vorteil von Menschen mit Behinderung an einem Strang“, betonte Maltz-Schwarzfischer. „Die Inklusive Job-Messe bietet für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Unternehmerinnen und Unternehmer viele Chancen.“

Möglich werde der Erfolg der Messe durch die langjährige Zusammenarbeit im Rahmen von „Regensburg inklusiv“ und dem zugehörigen Arbeitskreis „Inklusiver Arbeitsmarkt“. „Wir konnten bereits jetzt 30 Unternehmen gewinnen, sich bei der Messe zu präsentieren“, sagte der Sprecher des Arbeitskreises, Rolf Frey. Mit weiteren Zusagen in den nächsten Wochen wird gerechnet.

 

Arbeitsverhältnisse für Menschen mit Behinderung entstanden

Vor zwei Jahren kamen 45 Unternehmen und mehr als 800 Besucherinnen und Besucher ins Jahnstadion, um Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen und Bewerbungsunterlagen zu übergeben. Im Nachgang der 1. Inklusiven Job-Messe hat der Arbeitskreis Unternehmen befragt. „Die Ergebnisse fielen durchwegs positiv aus“, sagte Frank Reinel. Obwohl nur von einem Teil der Betriebe Rückmeldungen vorliegen, ging daraus hervor, dass allein beim Job-Speed-Dating fast ein Viertel der teilnehmenden Bewerberinnen und Bewerber mit Behinderung einen Arbeitsvertrag auf dem ersten Arbeitsmarkt erhalten haben. „Das ist ein großer Erfolg“, betonte er.

Auch in diesem Jahr wird das Format von Phönix e.V. durchgeführt und 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen die Möglichkeit, sich innerhalb von jeweils acht Minuten bei Firmen vorzustellen. Unterstützt wird der Arbeitskreis hier von der Firma Continental AG, die sich im Vorfeld am Coaching der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beteiligt. Entwickelt wurde das Konzept zum Job-Speed-Dating für Menschen mit Behinderung von der Interessensvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V.

 

Beraterlounge und Rahmenprogramm

Zudem wird es bei der Messe eine Beraterlounge mit Vertretern der unterschiedlichen Kostenträger wie zum Beispiel der Agentur für Arbeit, der Jobcenter, der Deutschen Rentenversicherung (DRV), dem Integrationsfachdienst (ifd) Oberpfalz sowie der Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber in Bayern (EAA) geben. „Es geht darum, eine Plattform für zwanglose Erstkontakte zu schaffen“, betonte Rolf Frey. Darüber hinaus bietet die Messe Workshops für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an. Das Rahmenprogramm ermöglicht einen Perspektivenwechsel und Behinderungsformen werden nachvollziehbar erlebbar. Besucher können auf eine Torwand schießen und an Stadionführungen teilnehmen.

Inzwischen gibt es Anfragen aus dem gesamten Bundesgebiet mit der Bitte um den Transfer von Know-how, damit auch dort regional inklusive Job-Messen initiiert werden können. In Bayern soll im März in Ingolstadt und 2025 in Landshut eine inklusive Job-Messe stattfinden. München und Nürnberg haben ebenfalls Interesse signalisiert.

 

Im Arbeitskreis „Inklusiver Arbeitsmarkt“ engagieren sich neben dem Sprecher Rolf Frey und dem Inklusionsbeauftragten der Stadt, Frank Reinel, unter anderem auch Angelika Krüger, Geschäftsführerin der Werkhof gGmbH, Wolfgang Eberl, der Leiter des Oberpfälzer Inklusionsamtes, und Andreas Keller, Bereichsleiter bei der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz als Organisatoren der Messe. Insgesamt vereint der Arbeitskreis etwa 30 Organisationen und Unternehmen. Weitere Informationen unter www.regensburg.de/leben/inklusion/regensburg-inklusiv

 

Hintergrund: Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinderung in Bayern

Laut dem Inklusionsbarometer Arbeit, das jährlich aufgrund der statistischen Datenauswertung der Agentur für Arbeit und der Integrationsämter erstellt wird, lag die Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinderung in Bayern 2022 fast dreimal so hoch wie die allgemeine Quote. Zwar sei 2022 die Anzahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderung in Bayern leicht gesunken und habe sich um rund fünf Prozent auf 23.337 reduziert. Doch der konjunkturelle Abschwung ist 2023 auf dem Arbeitsmarkt angekommen und es wird mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung gerechnet.

Laut dem Leiter des Oberpfälzer Inklusionsamtes, Wolfgang Eberl, ein Trend der sich vor Ort bestätigt. „Wir merken deutlich, dass in unserem Einzugsgebiet weniger Fördermittel nachgefragt werden zur Ausgestaltung behinderungsspezifischer Arbeitsplätze. Gleichzeitig steigen die Antragszahlen auf Zustimmung zu Kündigungen schwerbehinderter Menschen stark an. Gestiegene Kosten in allen Bereichen machen den Unternehmen wohl zu schaffen.“

 Bildbeschreibung:

Regensburgs Oberbürgermeistern Gertrud Maltz-Schwarzfischer (Mitte) präsentierte gemeinsam mit den Messe-Organisatoren und Unterstützern des Arbeitskreises „Inklusiver Arbeitsmarkt“ Frank Reinel (vorne links), Inklusionsbeauftragter der Stadt Regensburg, Marion Thätter, Phönix e.V., Angelika Krüger (hinten links), Geschäftsführerin Werkhof gGmbH, Anna von Eisenhart Rothe, Dimetria-VdK gGmbH Straubing, Wolfgang Eberl (Leiter des Inklusionsamtes Oberpfalz), Rolf Frey, Sprecher des Arbeitskreises Inklusiver Arbeitsmarkt und Andreas Keller, Bereichsleiter der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz.

Text und Fotos: Martina Groh-Schad

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen