Virtuelle Stadtrallye vorgestellt:
Jugendliche erarbeiten virtuelle Stadtrallye durch Regensburg
Jugendliche aus Regensburg haben gemeinsam mit zwei Anleiterinnen eine virtuelle Stadtrallye durch Regensburg konzipiert. Im Thon-Dittmer-Palais präsentierten sie das Ergebnis des Projekts „Fingerzeig“.
Regensburg – Entscheidend ist der QR-Code auf den großen Informationstafeln. Mittels Smartphone oder Tablet kann dieser gelesen werden und damit die virtuelle Stadtrallye gestartet werden, die sieben Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund in den vergangenen Monaten erarbeitet haben. Er führt Interessierte an Lieblingsplätze der Jugendliche, über die sie Informationen gesammelt haben und die sie durch Texte, Fotos, Videos und Quizfragen aufbereitet haben.
Das Spektrum ist groß: Lieblingsplatz von Drilon ist beispielsweise die Räuberhöhle in Etterzhausen bei Regensburg. „Ich fand sehr spannend herauszufinden, was dort schon alles stattgefunden hat“, sagt er. Ahmed beschreibt bei der Stadtrallye die Ostengasse. „Ich fühle mich hier wohl“. erklärt er. Bei der virtuellen Stadtrallye sehen die Besucher auf dem Handy oder dem Tablett Videos, die die Jugendlichen gedreht und geschnitten haben. Hinzu kommen Quizfragen, die die Tour interaktiv machen.
„Mein Highlight im Projekt war der Besuch der Jahnarena“, erzählt Niko. Zwar sei er von den Umkleidekabinen enttäuscht gewesen, dafür fand er aber das Pult des Pressesprechers umso interessanter. Sara gefiel besonders der Besuch im Stadtarchiv. „Wir konnten dort in alten Akten aus der Zeit des Nationalsozialismus stöbern und dem Leiter des Archivs Fragen stellen“, sagt sie. Spannend sei für alle Teilnehmer des Projekts „Fingerzeig“ auch die Besuche der damaligen Oberbürgermeisterkandidatinnen Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Astrid Freudenstein gewesen, die auf Einladung der Projektleiterinnen Gerda Stauner und Claudia Eisenrieder die Jugendlichen besuchten.
Die Ausstellungstafeln können nun zusammen mit der digitalen Spurensuche an Schulen und Jugendzentren gezeigt werden. Finanziert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. In Regensburg unterstützen die Staatliche Bibliothek, der Arbeitskreis ausländischer Arbeitnehmer sowie der Bürgerverein Südost.
„Kultur soll den Jugendlichen Spaß machen“, erklärt Projektleiterin Gerda Stauner. Durch die Recherche rund um ihre Lieblingsplätze wurden die Jugendlichen animiert zu lesen und sich intensiv mit Orten auseinanderzusetzen, die sich in ihrem unmittelbaren Lebensraum befinden. „Dabei wurden auch Sprachkenntnisse erworben und es sind Freundschaften entstanden“, erklärt Stauner. Ursprünglich hätte die Präsentation der Ergebnisse bereits im April stattfinden sollen. Dann kam jedoch der Lockdown und unterbrach das Projekt. „Wir hoffen nun, dass die Stadtrallye auf großes Interesse stößt und von Schulen und Jugendzentren genutzt wird.“ Die virtuelle Stadtrallye kann kostenlos ausgeliehen werden. Kontakt über:
Fotos: Adi Spangler
Text: Martina Groh-Schad