Im Werkhof werden Häuschen für Igel gebaut
Der Herbst ist Igelzeit. Jetzt sind die stacheligen Tierchen oft im Laub in den Gärten zu entdecken. Im Werkhof werden aktuell Igelhäuschen gefertigt, um den Vierbeinern das Überwintern zu erleichtern.
Von Martina Groh-Schad =
Regensburg – „Wir suchen immer Ideen, die gut zur Jahreszeit passen“, sagt Schreiner Josef Prawica, der in der Lehrwerkstatt des Werkhofs gGmbH als Anleiter tätig ist. Mit den Igelhäuschen, die derzeit gefertigt werden, hat Prawica zusammen mit seinem Team einen Volltreffer gelandet. Kaum veröffentlichte der Werkhof erste Bilder auf seinem Facebook-Kanal gab es auch schon Bestellungen. Aktuell wurde eine kleine Serie gefertigt, um auszuprobieren, wie es funktioniert. Zwei Teilnehmer in der Lehrwerkstatt beschäftigen sich aktuell mit dem Projekt. „Die nächsten Igelhäuschen werden nach einem Bauplan des Naturschutzbundes gefertigt“, erklärt Prawica. Schließlich sollen die Häuschen optimal genutzt werden können und den Tieren einen geschützten Bau zum Überwintern bieten.
Die Häuschen bestehen aus acht Bauteilen, die vorab grob zugesägt werden. Für jedes Teil gibt es ein Muster, damit am Ende alles gut zusammenpasst. Danach werden Öffnungen ausgeschnitten, durch die die Igel ins Häuschen kommen, die Bretter werden per Hand abgeschliffen. Um das Häuschen wetterfest zu machen, bekommen sie eine schützende Lasur. „Es dauert etwa zwei bis drei Stunden, bis ein Häuschen fertig zusammengebaut ist“, sagt Prawica.
Im Inneren der Häuschen gibt es zwei Bereiche. „Vorne liegt das Futter für die Igel und getrennt durch eine weitere Öffnung kommen sie in den Schlafbereich“, erklärt Prawica. Bei der Anordnung wurde vor allem darauf geachtet, dass keine Katzen oder andere natürliche Feinde des Igels ins Häuschen eindringen können. Der Schlafbereich wird ohne Holzboden gestaltet. Für die Häuschen-Optik sorgt die Dachpappe. „So haben wir die perfekte Igel-Unterkunft.“ Am Ende können die Teilnehmer die Häuschen noch mit Igelfiguren oder anderen Ideen verzieren.
Die Häuschen werden im Gebrauchtwarenkaufhaus im Werkhof zum Selbstkostenpreis verkauft. Dort gibt es eine neue Präsentationsfläche, auf der die Arbeiten aus der Lehrwerkstatt so aufgebaut werden, dass sie ins Auge stechen. Angelika Krüger, Geschäftsführerin beim Werkhof, ist stolz auf den Ideenreichtum ihres Teams und der Teilnehmer in den verschiedenen Maßnahmen. „Ich staune immer wieder, was unseren Leuten einfällt“, sagt sie.
Die Lehrwerkstatt der Einrichtung wurde gerade erst vergrößert und hat einen zusätzlichen Bereich in der ehemaligen Fahrradwerkstatt erhalten. Dort können die Teilnehmer kreativ mit Holz arbeiten und durch die Beschäftigung im Werkhof eine Stabilisierung ihres Alltags erfahren. Der neue Bereich wurde von den Teilnehmern bunt gestaltet und es gibt viele Blumen und Pflanzen, die dafür sorgen, dass sich alle wohlfühlen.
Die Maßnahme, die die Teilnehmer besuchen, dauert etwa sechs Monate. Manche Teilnehmer bleiben aber viel länger in der Lehrwerkstatt. „Es geht darum, die Menschen für den regulären Arbeitsmarkt fit zu machen“, erklärt Krüger. Weitere Informationen zum Werkhof uns seinen aktuellen Projekten finden Sie unter www.werkhof-regenburg.de.