Soziale Futterstelle hat neue Räume
Endlich hat es geklappt! Mehrere Jahre hat der Verein, der in Not geratene Tierhalter unterstützt, nach neuen und größeren Räumen gesucht. Am 19.8.2023 konnte die erste Ausgabe am neuen Standort in Reinhausen in der Holzgartenstraße 3 stattfinden. Wie vom Verein gewünscht, sind die neuen Räume ebenerdig, denn es werden viele Senioren und kranke Menschen unterstützt, die froh sind über Barrierefreiheit. Zudem ist der neue Standort gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Aktuell unterstützt die Soziale Futterstelle e.V. mit seinen 25 Freiwilligen die Besitzer von 145 Katzen und 66 Hunden. Es sind Senioren, Geringverdiener, Alleinerziehende und Menschen, die ihre Arbeit verloren haben oder langfristig erkrankt sind.
Einmal pro Monat ist an einem Samstag Ausgabetag. Dann können die registrierten Tierhalter zur Sozialen Futterstelle kommen und sich Futter und alles abholen, was zur Haltung der Tiere benötigt wird.
Doch zunächst heißt es hier Schlange stehen und viele sind schon Stunden vor der Öffnung da und warten geduldig. Im Anmeldebereich werden die Bescheide geprüft, Tierarztbesuche besprochen, das Befinden der Tierbesitzer abgefragt und vieles mehr. Oftmals kommt man über die Tiere an den Menschen heran und erfährt so von deren Sorgen und Nöte. Hier kann man dann ansetzen und sie zum Beispiel zu Ämtern begleiten, wenn man völlig überfordert ist oder keinen Ausweg mehr sieht.
Grundsätzlich werden von dem Verein nur Menschen unterstützt, die schon ein Tier hatten und erst im Verlauf des Tierlebens den Unterhalt nicht mehr tragen konnten. „Die Not der Tierhalter ist oft groß“, sagt Graef-Henke. Sie war schon bei der Gründung des Vereins dabei und hält seither die Fäden zusammen.
Besonders in den letzten eineinhalb Jahren sind es nochmal mehr Bedürftige geworden, der Krieg, die Inflation und die gestiegenen Preise allgemein haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen mit ihrem Einkommen nicht mehr um die Runden kommen. Besonders für Senioren und Menschen, die Probleme haben, sich das Futter abzuholen, hat der Verein einen Lieferdienst für das Futter eingerichtet. Dabei sind auch zwei verrentete Sozialarbeiterinnen im Dienst, die die Kunden daheim betreuen und im regelmäßigen Kontakt stehen. Schon seit vielen Jahren, so hört man immer wieder, sei man der einzige regelmäßige Kontakt – wenn man vom Hausarzt absieht. So ist der Verein nicht nur für die Tiere da, sondern eben auch um Vereinsamung entgegenzuwirken.
Der größte Teil des Futters und der Pflegeutensilien werden dem Verein gespendet. Besonders froh sind die Ehrenamtlichen auch über Geldspender, damit sie das Futter nach Bedarf einkaufen können. In den letzten Jahren wurden immer mehr Tiere auch allergisch auf „normales“ Discounter-Futter, so dass hier immer mehr Spezialfutter gekauft werden muss oder von Spendern erbeten werden muss. Zum Glück hat der Verein ein paar regelmäßige Futterspender, die zuverlässig jeden Monat Futter bringen oder liefern lassen. Hier wäre es schön, wenn sich noch mehr Spender melden würden, die helfen könnten.
In einem separaten Raum wird Futter für erkrankte Tiere gelagert. „Das müssen wir speziell anschaffen“, erklärt die Vorständin. Auch Katzen und Hunde können Diabetes bekommen, Blasensteine bekommen oder nierenkrank werden. „Das Futter ist teuer und für Menschen mit wenig Geld oft nicht bezahlbar.“
Besonders die gestiegenen Kosten für Tierärzte machen vielen Katzen- und Hundehaltern aktuell Sorgen. „Hier springen wir bei Bedürftigkeit ein“, erklärt Graef-Henke. Der Verein arbeite mit mehreren Tierärzten zusammen und strecke die Rechnungen für die Besitzer vor, damit den kranken Tieren schnell geholfen werden kann. „Wenn der Hund oder die Katze krank sind, kommen schnell mehrere Hundert Euro zusammen“, weiß sie. „Das unterschätzen viele.“ Auch nötige Impfungen, die Kastration, das Chippen und die alljährlichen Gesundheits-Checks werden von den Ehrenamtlichen unterstützt. „Wir wollen, dass es den Tieren gut geht und sie nicht aufgrund von Geldmangel der Besitzer nicht regelmäßig kontrolliert werden. Durch regelmäßige Tierarztbesuche lassen sich schon kleine „Problemchen“ abfangen bevor es „große Baustellen“ werden.“
Regelmäßig sind sie mit einem Verkaufs-Stand mit Selbstgemachtem beim Tag der offenen Tür im Tierheim, bei Festen der Sozialen Initiativen e.V. sowie anderen Gelegenheiten vor Ort, um für ihr Anliegen zu werben und Geld zu sammeln, dass sie passgenau für Tierbesitzer in Not einsetzen können.
Wenn Sie den Verein unterstützen möchten, freuen sich die Helfer über Spenden unter IBAN: DE67 7505 0000 0026 4724 23 bei der Sparkasse Regensburg. Weitere Informationen unter www.futterstelle-regensburg.de, Instagram oder Facebook.