Schiffsfahrt mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen

Schiffsfahrt mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen

Gemeinsam ein Stück Kulturgeschichte erleben: ukrainische Kids nehmen im römischen Flussschiff Regina Kurs auf Regensburger Kulturgeschichte.

REGENSBURG – 24  Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren steuerten am Freitagmittag mit vereinten Kräften als Teil der 30-köpfigen Mannschaft das Schiff Regina. „Leinen los“ und „Kurs auf ein Stück Regensburger Geschichte“ hieß es nach einer kurzen Einweisung und ein paar Trockenübungen. In Minutenschnelle bildete sich aus Kindern und Jugendlichen, die sich zuvor nicht kannten, in dem historischen Schiff auf der Naab ein Team. Verschnaufpausen nutzte die Crew, um Kapitän Frank Schad und Dolmetscherin Iryna Luchynina jede Menge Fragen rund um die römischen Galeeren-Ruderer zu stellen. Organisiert hat die Schiffsfahrt KulTür Regensburg e.V. in Kooperation mit der Ukrainischen Gemeinde Regensburg und dem Lehrstuhl für Alte Geschichte der Universität Regensburg. Der gemeinnützige Verein setzt sich seit 2017 für kulturelle Teilhabe ein und hat in den vergangenen Wochen mit seinem breiten Partnernetzwerk bereits mehrere „Welcome Events“ für ukrainische Geflüchtete aller Altersklassen organisiert.

Ein aufregendes Erlebnis bei genialem Wetter und welch willkommene Abwechslung im aktuell so sorgevollen Alltag von Geflüchteten. 24 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren steuerten am Freitagmittag als Teil der 30-köpfigen Mannschaft das Schiff Regina mit vereinten Kräften. Dolmetscherin Iryna Luchynina übersetzte die Einweisungen und schon durfte die neue Crew anheuern und an Bord kommen. Nach Kapitän Frank Schads Erklärungen der Ruderkommandos und einigen Trockenübungen hieß es: „Leinen los!“ Es dauerte nur Minuten und die Ruderer schlugen im gleichen Takt: Die Mannschaft spielte sich schnell so gut ein, dass die „Regina“ Fahrt aufnehmen konnte Richtung Naabbrücke Mariaort. Nach einigen weiteren Ruderschlägen gelang der Crew auf Anhieb ein erfolgreiches Wendemanöver. Die Zuschauer belohnten diesen Erfolg mit Applaus. Sie hatten sich versammelt, um bei strahlendem Sonnenschein das Event von KulTür Regensburg zu unterstützen und die junge Crew zu motivieren. Aber auch so mancher Radler legte einen spontanen Stopp an der Naabbrücke ein.

Zeit für eine Verschnaufpause nach dieser Kraftanstrengung: statt den Armen glühten nun die Köpfe. Zahlreiche Fragen rund um das historische Römerschiff und den Alltag der römischen Galeeren-Ruderer auf der Donau waren in den Köpfen der jungen Ruderer aufgetaucht: „Wo ging so ein Ruderer eigentlich auf die Toilette?“ oder „Was hat es hier eigentlich zu Essen gegeben?“ Wissbegierig fragten die Kinder und Jugendlichen, denn schließlich dauerte si eine Ruderfahrt damals zwischen acht Stunden und mehreren Tagen. So lang wollten die ukrainischen Ruderer und Ruderinnen natürlich nicht unterwegs sein, weshalb sie gemeinsam mit neuer Kraft zurück zur Anlegestelle ruderten. Leuchtende Augen, strahlende Gesichter betraten das Festland. Auch die begeisterten Gespräche an Bord und danach zeigen: der Ausflug war ein voller Erfolg – getreu dem Motto „Gemeinsam stark“.

KulTür Regensburg bietet in Kooperation mit regionalen Kulturpartnern einer Vielzahl von Personen kostenfreie Angebote zur Teilhabe am Kulturerleben, von Theater, Museums- oder Kinderbesuchen. Auch ukrainische Geflüchtete und betreuende Familien sind herzlich willkommen, dieses Angebot kostenfrei zu nutzen. Bitte melden Sie sich bei tickets@kultuer-regensburg.de für nähere Informationen bzw. für eine Anmeldung als „KulTür-Gast“. Projekte und Aktionen finden Sie auch unter: www.kultuer-regensburg.de/projekte.

Über KulTür Regensburg e.V.

Nachhaltige Inklusion ist seit 2015 das Ziel von KulTür Regensburg e.V. Der gemeinnützige Verein übernimmt sozio-kulturelle Verantwortung und vernetzt Soziales, Kultur und Gesellschaft mit zahlreichen Aktionen und Projekten. Über 250 Partner unterstützen das Netzwerk. 30 Ehrenamtliche engagieren sich bei Projekten und Aktionen.  „KulTür“ hat 2019 das Qualitätssiegel „Projekt Nachhaltigkeit“ für das Engagement im Bereich sozialer Gerechtigkeit auf Bundesebene erhalten.

Text: Julia Deutscher, Fotos: Dr. Miriam Pfad-Eder und Julia Deutscher

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